Neben den klassischen Arbeitgebern* in der Steuerbranche gibt es auch immer mehr Startups und anders arbeitende Unternehmen, die im Bereich Steuern und Finanzen auf dem Arbeitsmarkt mitmischen. Viele davon zählen zur Gruppe der FinTech-Unternehmen.
FinTech-Jobs sind anders, schlagen neue Wege ein und haben häufig außergewöhnliche Anforderungen, die Welt der Steuern und Finanzen zu revolutionieren.
Wer sich für Steuern und Finanzen interessiert, aber nicht in einer klassischen Bank oder Steuerkanzlei arbeiten möchte, ist vielleicht im Bereich FinTech gut aufgehoben. Doch wie genau arbeitet man in einem FinTech? Welche Jobs gibt es dort aktuell? Und welche Qualifikationen brauche ich, um dort einen Arbeitsplatz zu bekommen? Wir klären auf.
FinTech steht für “Financial Technology” und meint Unternehmen, die moderne Technologie nutzen, um den Finanzmarkt zu revolutionieren. Es geht also darum, digitale Lösungen zu finden und das Thema Steuern und Finanzen ins 21. Jahrhundert zu bringen. Beispiele für FinTech sind Paypal, Taxfix oder die mobile Bank N26.
Wenn Du mehr über FinTechs wissen willst, schaue dir gern unseren Beitrag über Was ist FinTech? an.
FinTech Unternehmen sind so vielseitig und facettenreich, wie sie klingen. Es gibt die unterschiedlichsten Unternehmen mit verschiedenen Arbeitsbereichen und Ideen. Genau so bunt wie die Unternehmen selbst sind auch die Arbeitsplätze und Arbeitnehmer, die FinTech einstellen.
Deshalb ist es schwer zu sagen, welche Ausbildung du benötigst, um im FinTech einen Job zu ergattern. Klar ist: Eine klassische Ausbildung in der Steuerbranche schadet auf jeden Fall nicht. Mit einer Ausbildung zum Steuerfachangestellten oder Weiterbildungen zum Steuerfachwirt oder Finanzbuchhalter bist Du gut aufgestellt.
Auch ein Studium im Bereich Steuern und Finanzen ist eine gute Grundlage für eine Bewerbung in einem Fintech. Mittlerweile gibt es sogar einige Studiengänge, die Dich ganz speziell auf Arbeit in einem FinTech Unternehmen vorbereiten (z.B. ein Bachelor of Science in FinTech).
Durch ihre unkonventionelle Herangehensweise sind FinTechs aber auch bei den Studiengängen und Ausbildungen häufig sehr viel offener. Auch Studiengänge wie Informatik oder IT sind hier gerne gesehen. Und auch Quereinsteiger haben hier bessere Chancen, als in einer Kanzlei.
Wichtig ist eher, dass Du als Person offen für die Ideen des Unternehmens bist und Dich interessant präsentierst. Mache deshalb gerne bereits frühzeitig Praktika in einem FinTech oder nimm einen Werkstudenten-Job an. So zeigst du, dass Du die Branche kennst und offen für neue Wege bist!
Weil die Branche so bunt ist, kann man schwer sagen, welche Berufe für FinTech am attraktivsten sind. Das kommt ganz auf das Unternehmen und seine Arbeitsweise an. Wir stellen Dir aber ein paar Jobs vor, mit denen Du in den meisten Fällen gute Chancen hast.
Bei FinTech-Unternehmen können sich die Job-Titel und Beschreibungen schon einmal anhören, als kämen Sie aus der Zukunft. Lasse Dich davon nicht beirren, auch dahinter verbirgt sich ein Job, der vielleicht etwas anders ist, aber genauso machbar für Dich!
Wie immer bist Du als Steuerberater (oder Wirtschaftsprüfer) in der Finanzbranche gerne gesehen. Mit dem höchstmöglichen Ausbildungsgrad, den Du in dieser Position hast, überzeugst Du nicht nur durch viel Berufserfahrung, sondern auch das nötige Fachwissen, um ein Fintech weiterzubringen und qualifiziert zu beraten.
Aber nicht nur Steuerberater, auch Finanz-, Bilanz- oder andere Buchhalter sind wertvolle Arbeitnehmer für FinTech-Unternehmen. Auch hier gibt es viel Fachwissen, was FinTechs nicht nur in der Personalabteilung hilft, sondern auch in anderen Bereichen von Vorteil sein kann.
Andere Steuerberufe, wie Steuerfachangestellte, insbesondere mit Weiterbildungen zum Steuerfachwirt oder Ähnlichem, sind überall in der Branche gerne gesehen. Das Spektrum, um einen Job in FinTechs zu bekommen, ist wirklich groß. Am Ende kommt es meistens darauf an, bei welchem FinTech Du arbeiten möchtest und in welchem Bereich.
Denke daran: Auch FinTech-Unternehmen haben oft “normale” Abteilungen wie Controlling oder Human Resources (Personal). Und auch (oder besonders) Menschen, die einen interessanten Lebensweg hinter sich haben, sind für FinTechs sehr spannend.
Wenn Du Dir ganz sicher sein möchtest, in einem FinTech zu arbeiten, gründe doch einfach selbst eins! Als Unternehmer hast Du alles selbst in der Hand und kannst Dein Unternehmen nach Deinen Vorstellungen gestalten. Das bedeutet auch, dass Deine Ausbildung unwichtig ist, weil Du sowieso der Chef des Ganzen bist.
Aber natürlich schadet auch hier eine Basis mit dem Wissen aus einer steuerrechtlichen Ausbildung auf keinen Fall. So weißt Du bereits, worauf es beim Gründen ankommt, welche staatlichen Vorgaben es gibt, welche Förderungen Du nutzen kannst und wie andere unternehmerische Fragen zu beantworten sind.
Wie Du siehst, ist es sehr unterschiedlich, wie Du es in ein FinTech schaffen kannst. Dafür gibt es einfach zu viele, die nicht nur in ihrer Arbeit, sondern auch in der Größe variieren. Das führt dazu, dass es bereits “alt eingesessene Hasen” gibt, die fast so arbeiten wie die konventionellen Steuerkanzleien.
Aber es gibt eben auch die jungen Startups, die alles anders machen wollen als ihre Konkurrenz und deshalb auch auf dem Arbeitsmarkt etwas anders ticken.
Unser Tipp: Schaue Dir einfach die Stellenanzeigen einiger FinTechs auf unserem Jobportal an und bewirb Dich auch dann, wenn nicht alle Angaben zu 100 % auf Dich passen. Was hast Du schon zu verlieren?
* Um den Text leicht verständlich und unkompliziert zu halten, haben wir uns für die Nutzung des generischen Maskulinums, also der männlichen Form aller Hauptwörter, entschieden. Wir möchten aber niemanden ausschließen und weisen deshalb darauf hin, dass trotz der männlichen Form alle Geschlechter gemeint sind. Gerade die Branche der Steuerberatung ist sehr männlich dominiert. Wir wünschen uns unbedingt mehr Diversität in diesem Berufsfeld. Daher gilt: all genders are welcome!
Dani El-Hourani ist seit dem 1.9.24 in Vollzeit selbstständig. Den 28-jährigen Steuerberater trieb bei seinem Gründungsprojekt eine ganz klare Vision an: selbst gestalten und zügig entscheiden. So schreitet der Aufbau seiner Kanzlei voran. TaxTalents sprach mit Dani EL-Hourani über seinen Neustart als selbstständiger Steuerberater.
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Mehr lesenWenn Du Dich für die Steuerbranche interessiert, ist Dir vermutlich aufgefallen, dass es unter anderem zwei große Arbeitgeber* in dieser Branche gibt, bei denen Du arbeiten kannst: Steuerkanzleien und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Die Digitalisierung schafft nicht nur Veränderung innerhalb dieser Unternehmen und Betriebe, sondern kreiert auch ganz neue.
Mehr lesenNicht alle möchten hoch hinaus und Steuerberater* werden, aber auch nicht unbedingt das ganze Leben als Steuerfachangestellter arbeiten. Dazwischen gibt es zum Glück noch viele weitere Optionen. Doch wie sollst Du Dich da entscheiden? Und wie kannst Du wissen, welche Qualifikation oder Weiterbildung die Richtige für Dich ist?
Mehr lesenRund 3/4 der Buchhalter* arbeiten in einem Angestelltenverhältnis in einer Steuerkanzlei, einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder einem anderen Unternehmen. Die anderen 25 % sind selbstständig und haben ein eigenes kleines Unternehmen, in dem sie verschiedene Branchen und Unternehmen betreuen.
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