Vermutlich hast Du lange überlegt, viel recherchiert, abgewogen und Dich vielleicht sogar beraten lassen. Aber Deine Entscheidung steht fest: Du möchtest in der Steuerbranche arbeiten. Oder Du möchtest den nächsten Karriereschritt wagen...
....Also hast Du Dich bei Steuerkanzleien beworben und nun ist es so weit - das lang ersehnte Vorstellungsgespräch steht bevor.
Vielleicht ist es Dein erstes Vorstellungsgespräch oder das letzte ist schon eine ganze Weile her. Daher stellt sich Dir die Frage: Was genau möchten Personaler* einer Steuerkanzlei eigentlich von mir wissen? Wie kann ich mich auf ein Vorstellungsgespräch beim Steuerberater vorbereiten? Wir liefern Dir in diesem Artikel wichtige Impulse für die Fragen und Antworten im Vorstellungsgespräch.
Wurdest Du zu einem Vorstellungsgespräch geladen, ist das ein gutes Zeichen! Du solltest Dich allerdings nicht zurücklehnen, sondern frühzeitig vorbereiten. Neben dem richtigen Outfit ist es wichtig, sich sorgfältig mit dem Unternehmen und der Stellenausschreibung zu beschäftigen.
Eine gute Vorbereitung kann Dir dabei helfen, klassische Fragen gekonnt zu beantworten und im Vorstellungsgespräch einen kühlen Kopf zu bewahren. Du solltest erläutern können, mit welchem Unternehmen Du es zu tun hast, welche Anforderungen es an Dich stellt, welchen Ruf es hat und in welchem Bereich es tätig ist.
Gleiches gilt für die Stelle, auf die Du Dich beworben hast:
Bevor wir zu spezifischen Fragen der Steuerbranche kommen, klappern wir erst einmal die Standard-Fragen ab, die jeder Bewerber in einem Vorstellungsgespräch schon einmal gefragt wurde. Dabei versuchen wir, Dir mögliche Antworten für das Vorstellungsgespräch mit auf den Weg zu geben.
Allerdings solltest Du diese nicht bloß auswendig lernen, sondern Hilfestellung sehen. Versuche immer, authentisch und ehrlich zu bleiben und überlege Dir, wie Du eine Formulierung in eigenen Worten wiedergeben würdest.
"Was sind Ihre Stärken?"
Den meisten Menschen fällt es schwer, ihre Stärken im Vorstellungsgespräch hervorzuheben. Wir beschäftigen uns meist viel mehr mit unseren Schwächen. Dabei ist es wichtig, sich in einem Gespräch selbstbewusst zu zeigen und auch deutlich zu machen, was man gut kann.
Du solltest aber nicht nur wiederholen, was Du bereits in der Bewerbung geschrieben hast. Erzähle von dem, was Dich ausmacht, was Dir Spaß macht oder was Dir im Job behilflich sein kann.
Überlege Dir vorher ein paar Sätze, die Du Dir einprägst. Zum Beispiel:
"Was sind Ihre Schwächen?"
Schwächen im Vorstellungsgespräch zu beschreiben ist für viele einfacher, allerdings bergen sie auch die Gefahr, schlecht beim künftigen Arbeitgeber anzukommen. Zu Deinen Schwächen solltest Du auch direkt sagen, wie Du daran arbeitest oder sie kompensierst. Zum Beispiel so:
»Ich halte nicht gerne Präsentationen vor vielen Leuten. Da ich das aber weiß, bereite ich mich immer besonders gut vor und übe meine Vorträge möglichst oft. Das hilft mir, die Situation besser zu kontrollieren und mich wohler zu fühlen. In den letzten Jahren konnte ich meine Angst so sehr gut minimieren.»
"Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?"
Diese Frage ist für viele junge Menschen wenig greifbar, denn wer weiß schon, was in 10 Jahren passiert? Viele Arbeitgeber sind aber tatsächlich daran interessiert zu erfahren, mit welcher Erwartungshaltung Du in ein Arbeitsverhältnis einsteigst.
Auch wenn Fragen nach einer geplanten Schwangerschaft oder Kinderwunsch rechtlich problematisch sind, solltest Du Dich mit privaten Zukunftsplänen (wie Familienplanung oder einer Weltreise) zurückhalten. Leider ist es in der Realität immer noch so, dass viele Arbeitgeber befürchten, dass sie in einigen Jahren damit rechnen müssen, Dich als Arbeitskraft zu verlieren. Das Vorstellungsgespräch ist jedenfalls nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu diskutieren.
Zeige stattdessen, dass Du Ziele hast: »Meine berufliche und persönliche Weiterentwicklung ist mir sehr wichtig. In 10 Jahren wäre ich gerne ein erfahrener Steuerberater, vielleicht sogar mit eigener Kanzlei.»
Wenn Du tatsächlich vorhast, Karriere zu machen, kannst Du das auch klar signalisieren: "Ich würde gerne in ein paar Jahren mehr Verantwortung übernehmen, zum Beispiel das Finanzteam leiten."
"Welches Gehalt stellen Sie sich vor?"
Das ist eine gefährliche Frage. Steigst Du hier zu hoch ein, macht Dich das vielleicht unattraktiv, pokerst Du zu niedrig, lässt Du Dich unterbezahlt abspeisen. Am besten informierst Du Dich vorher über die Durchschnittsgehälter in der Branche und schaust, mit welchem Gehalt Du zufrieden wärst.
Tipp: Mittlerweile gibt es viele Bewertungsplattformen für Arbeitgeber, wo Du Dich über die Zufriedenheit von (ehemaligen) Mitarbeitern informieren kannst. Dort erfährst Du auch mehr über das Gehalt.
Es kann auch sinnvoll sein, eine Gegenfrage zu stellen und in Erfahrung zu bringen, was Dir das Unternehmen anbieten möchte. Bei den meisten Jobs oder Ausbildungsplätzen gibt es ein festes Gehalt oder zumindest ein Budget für die frei gewordene Stelle.
"Was würden Sie tun, wenn Geld keine Rolle spielen würde?"
Das ist wieder eine schwierige Frage, auf die Du zum Beispiel wie folgt antworten kannst:
»Auch wenn ich das Geld nicht nötig hätte, würde ich weiterarbeiten, denn meine Arbeit und die Branche machen mir Spaß. Ich brenne für das, was ich tue. Vielleicht würde ich mir eine Auszeit gönnen oder eine größere Reise machen, aber ich kann mir nicht vorstellen, meinen Beruf aufzugeben.»
Eine weitere Möglichkeit wäre hervorzuheben, dass Du Dich gerne weiterbilden würdest, zum Beispiel in einem anderen Bereich, um Deinen Horizont zu erweitern.
"Was gefällt Ihnen an unserem Unternehmen?"
Hier wird geprüft, ob Du Dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast. Warum hast Du Dich hier beworben? Vielleicht interessiert Dich die Mandantschaft besonders? Oder Du erhoffst Dir ein angenehmes Arbeitsklima? Wurde Dir das Unternehmen vielleicht von jemandem als Top-Arbeitgeber ans Herz gelegt?
Neben diesen allgemeinen Fragen gibt es noch weitere, direkt aus der Steuerbranche.
"Wie wird in Ihrem Alltag deutlich, dass Sie gerne mit Zahlen arbeiten?"
Hier kannst Du ein wenig aus Deinem Alltag erzählen, zum Beispiel so:
»Neben meiner Ausbildung zum Steuerfachangestellten habe ich schon in der Schule gerne den Matheunterricht besucht. Das erkennt man leicht an meinen Noten. Außerdem habe ich zu Hause die Übersicht über unsere Familienkonten, also die Ein- und Ausgaben. Und wenn ich mir etwas kaufen will, dann schaue ich zuerst, ob es im Budget liegt und ob ich es vielleicht sogar steuerlich geltend machen kann.»
"Was machen Sie, wenn ein Mandant Sie aufgebracht anruft?"
Natürlich bleibst Du ruhig und versuchst, ihn zu verstehen. Du versuchst ihn zu beruhigen und erklärst, dass ihr beide das sachlich klären könnt. Dann versuchst Du ihm bestmöglich zu helfen, weißt aber, dass Du das Ganze nicht persönlich nehmen darfst.
Die meisten Arbeitgeber versuchen anhand dieser Fragen zu erkennen, wie das Gegenüber mit Stresssituationen umgeht. Überlege Dir also eine angenehme Antwort, die deutlich macht, dass Du mit der Situation professionell umgehen würdest.
"Haben Sie Erfahrungen mit Jahresabschlüssen/Steuererklärungen?"
Falls Du Erfahrungen hast, kannst Du berichten, was Du darüber bereits weißt. Besser wäre es noch, wenn du gängige Programme aufzählen könntest, mit denen Du gearbeitet hast. Auch in Deinem Lebenslauf sollte vorkommen, wo Du diese Kenntnisse erworben haben könntest.
Beispiel: Dies gilt für Software wie DATEV. Die meisten Kanzleien arbeiten mit dieser Software. Hast Du bereits damit gearbeitet, sage dies gerne, ansonsten freue Dich darauf, Dich mit DATEV vertraut zu machen.
Auf keinen Fall solltest Du bei dieser Frage lügen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Unehrliche Antworten können sich schnell zu unangenehmen Situationen entwickeln, etwa dann, wenn Dein Wissen am ersten Tag auf die Probe gestellt wird. Antworte in diesem Fall lieber: »Nein, leider nicht. Aber ich freue mich sehr darauf, alles darüber zu lernen.»
Wenn sich das Vorstellungsgespräch dem Ende neigt, geben Personaler einem Bewerber meist die Gelegenheit, selbst noch Fragen zu stellen. Vielen fällt daraufhin nichts ein.
Dies ist aber daher eine gute Chance, sich von anderen abzuheben. Sorge also dafür, dass Du eine gute Frage parat hast.
Hier sind ein paar Beispiele, was Dich an Deinem Arbeitgeber interessieren könnte:
Vorstellungsgespräche können unangenehm sein, aber mit einer guten Vorbereitung ist es halb so schlimm. Informiere Dich über Deinen Arbeitgeber und wähle die passenden Worte. Mit ein wenig Glück kannst Du Dich gegen die Mitbewerber durchsetzen und einen großartigen Job in der Steuerkanzlei ergattern!
Und wenn es nicht der richtige Job war, dann suchst Du eben weiter. Wir helfen Dir gern bei Deiner Suche: Auf unsere Jobbörse findest Du jederzeit spannende Jobangebote aus der Steuerbranche.
Gerade für junge Menschen ist ein Vorstellungsgespräch eine neue, vielleicht auch beängstigende Situation, in der man sich meist nicht gern befindet. Allerdings bietet ein gutes Bewerbungsgespräch die Chance, einen Traumjob zu ergattern und so der eigenen Wunsch-Karriere ein großes Stück näher zu kommen.
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