Was macht ein Buchhalter?

Das Image der Buchhaltung ist etwas eingestaubt - ähnlich wie bei vielen Berufen in der Steuer- und Rechtswelt. Aber entgegen der Meinung vieler beinhaltet der Job des Buchhalters sehr viele abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeiten. Neben der Bearbeitung von eingehenden Rechnungen überprüfst Du die Richtigkeit relevanter Unterlagen und Dokumente und verwaltest (digitale) Belege.

Darüber hinaus sind Buchhalter häufig im Personalwesen tätig und übernehmen Aufgaben wie Lohnabrechnungen, Sozial- und Rentenversicherungen und Ähnliches. In der Regel kennen sich Buchhalter auch ein wenig im Arbeits- und Steuerrecht aus und können Mitarbeitern viele Fragen aus diesen Bereichen beantworten.

Du hast aber nicht nur Kontakt zu den anderen Angestellten und Unternehmensleitern, sondern auch zu den Versicherungen, den Arbeitsämtern oder den Zulieferern und Kunden des Unternehmens. Du siehst: als Buchhalter hast Du vielfältige Aufgaben und viel Verantwortung!

Wie kann ich Buchhalter werden?

Buchhaltung ist keine klassische Ausbildung, sondern eine Weiterbildung, die Du absolvieren kannst. Dazu benötigst Du eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung und 2 Jahre Berufspraxis oder mindestens 5 Jahre Berufspraxis, um die entsprechende Weiterbildung absolvieren zu können. Die Weiterbildung dauert 2-15 Monate, je nachdem ob Du sie in Voll- oder Teilzeit absolvierst und wie viel Zeit Du Dir nehmen möchtest.

Alternativ kannst Du ein Studium im Bereich Rechnungswesen an einer Fachhochschule absolvieren, um Dir die Weiterbildung zu ersparen. Mit einem Bachelor oder Master in diesem Bereich kannst Du sofort als Buchhalter durchstarten!

Als Buchhalter kannst Du in vielen verschiedenen Branchen und Bereichen arbeiten. Vor allem mittlere und größere Unternehmen beschäftigen eigene Buchhalter. Auch viele Steuerkanzleien stellen Buchhalter ein, um ihre Mandanten (etwa kleine Unternehmen, Gründer und Startups) in der Buchhaltung zu unterstützen. Denn diese können meist keinen eigenen Buchhalter einstellen, sondern engagieren einen externen Buchhalter. Wenn Du Dich für die Steuerbranche interessierst, ist das also eine gute Möglichkeit, mit Steuerschwerpunkt in der Buchhaltung zu arbeiten.

Tipp: Gerade in der Steuerbranche empfiehlt es sich, andere Qualifikationen zu erwerben, zum Beispiel in der Bilanzbuchhaltung oder zum Finanzbuchhalter. So kannst Du Dich auf einen Bereich spezialisieren, dort Expertise aufbauen und Dich von anderen abheben.

Steuerberater oder Buchhalter: Was ist der richtige Beruf für Dich?

Wenn Buchhalter und Finanzbuchhalter viele Aufgaben der Steuerberater übernehmen können und auch Steuerberater teilweise buchhalterisch tätig werden, stellt sich die Frage: Was ist eigentlich der Unterscheid? Wer übernimmt hauptsächlich die buchhalterischen Aufgaben?

Der Unterschied zwischen Buchhalter und Steuerberater liegt zum einen im Bildungsweg begründet: Um Steuerberater zu werden, brauchst Du ein abgeschlossenes Studium oder eine Ausbildung, eine gewisse Berufserfahrung und musst die schwierige Steuerberaterprüfung ablegen. Der Weg zum Buchhalter und Finanzbuchhalter ist hingegen deutlich leichter.

Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in den gesetzlichen Regelungen: Nur Steuerberater sind ermächtigt, Steuererklärungen und Jahresabschlüsse zu erstellen und an das zuständige Finanzamt zu übersenden. Buchhalter dürfen solche zwar vorbereiten und an diesen mitwirken, allerdings sind nur Steuerberater oder die Unternehmen selbst befugt, diese aufzustellen.

Zudem übernehmen Steuerberater, wie der Name schon sagt, viele beratende Tätigkeiten innerhalb des Steuerrechts. Neben dem Erstellen von Jahresabschlüssen, Steuererklärungen und der Überprüfung von Steuerbescheiden unterstützen sie ihre Mandanten vor allem durch Beratung zu ihren Steuererklärungen, Unternehmensführung und der optimalen Steuergestaltung in der Zukunft.

Buchhalter übernehmen hingegen eher die vorbereitende Buchhaltung, erstellen oder bezahlen Rechnungen, wickeln Geschäfte für den Arbeitgeber oder Kunden ab und verbuchen Einkommenszahlungen der Mitarbeiter. Auch viele Verwaltungstätigkeiten wie etwa die Verwaltung von Gütern, Immobilien oder Finanzen gehören zu ihren Aufgaben.