Wie gut sind die Gehälter in der Steuerbranche wirklich? Unser Gehaltsreport 2024 zeigt, welche Berufe gut verdienen, wie die Arbeitsbedingungen sind und welche Herausforderungen die Branche erwartet. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Trends und Perspektiven!
Das Gehalt ist ein wichtiges Argument für die Ausübung eines Berufs. Der gezahlte Lohn bestimmt vieles: Für welchen Werdegang wir uns entscheiden, welche Weiterbildungen wir machen und für welchen Arbeitgeber* wir uns entscheiden. Geld ermöglicht uns dabei nicht nur, unsere Miete und Lebenshaltungskosten zu decken, sondern drückt auch die Wertschätzung des Arbeitgebers gegenüber seinen Angestellten aus.
Ein angemessenes Gehalt zeigt uns, dass wir wertvolle Arbeit für den Betrieb leisten und trägt damit auch zur Zufriedenheit der Angestellten bei. Wir haben uns deshalb gefragt: Wie steht es um die Gehälter in der Steuerbranche? Wie zufrieden sind die Angestellten und Selbstständigen mit Ihrem Berufsalltag und dem Geld, das sie verdienen? Und gibt es vielleicht Verbesserungsbedarf? Darum geht es in diesem Beitrag und unserem Gehaltsreport für 2024.
Ein Gehaltsreport ist eine Art Umfrage, bei der berufstätige Menschen zu ihrem Gehalt und Beruf befragt werden. Wir von Tax Talents sind sogar noch einen Schritt weitergegangen: In unserem Gehaltsreport für 2024 geht es nicht nur um die Durchschnittsgehälter, sondern auch um die Menschen hinter den Löhnen. Dazu haben wir circa 1.000 Menschen aus der Steuerbranche befragt, darunter Angestellte, Freiberufler und Selbstständige. Die Berufe waren dabei bunt gemischt, damit wir ein umfassendes Bild zur Branche und dem Berufsalltag bekommen.
Wir haben uns angeschaut: Wer arbeitet eigentlich in der Branche? Welche Ausbildungen haben diese Menschen gemacht? Sind sie zufrieden mit ihrem Job? Wie sieht die Arbeitsbelastung aus? Und was muss und wird sich in Zukunft verändern?
Die Antworten auf das alles und mehr findest du in diesem Beitrag und noch einmal ausführlich in unserem Gehaltsreport.
Natürlich konnten wir für unseren Gehaltsreport nicht jeden einzelnen Berufstätigen aus der Steuerbranche befragen. Etwa 1.000 Menschen haben bei der Befragung teilgenommen. Unter unseren Teilnehmern waren etwa 50% Angestellte in der Steuerbranche, ein Viertel ist selbständig, die meisten (92%) arbeiten in einer Kanzlei. Etwas mehr als die Hälfte, nämlich knapp 55% davon sind männlich, 45% Frauen arbeiten demnach in der Branche. Im Durchschnitt sind die Mitarbeitenden zwischen 40 und 50 Jahren alt.
In unseren Beiträgen zeigen wir immer wieder, dass sowohl eine Ausbildung, als auch ein Studium ein guter Einstieg in die Branche sein kann, je nachdem, was Dir mehr liegt und wo Du Dich mit Deinen persönlichen Voraussetzungen mehr siehst. Genau das zeigt sich auch in unserer Erhebung: 44% haben eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolviert, während 61% ein abgeschlossenes Studium in der Fachrichtung BWL haben.
Die Bandbreite an Berufen in der Steuerbranche ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Das macht auch die Variabilität bei den Gehältern immer größer. Für Dich bedeutet das: Du kannst Dich immer weiter fortbilden und damit auch immer neue Gehaltsklassen erreichen. Du musst Dich nicht mehr zwischen Steuerfachangestellten und Steuerberater entscheiden - auch alles dazwischen ist inzwischen möglich. Hier haben wir Dir einmal verkürzt die Durchschnittsgehälter der Branche zusammengefasst:
Berufsbild | Durchschnittsgehalt |
Steuerfachangestellter | 42.000 Euro brutto im Jahr |
Lohnbuchhalter | 48.400 Euro brutto im Jahr |
Bilanzbuchhalter | 50.300 Euro brutto im Jahr |
Steuerfachwirt | 52.700 Euro brutto im Jahr |
Steuerberater (angestellt) | 77.400 Euro brutto im Jahr |
Steuerberater (selbstständig) | 115.900 Euro brutto im Jahr |
Wie du siehst, kann sich eine Weiterbildung oder Zusatzqualifikation sehr gut bezahlt machen. Und auch die schwierige Prüfung zum Steuerberater macht sich im Gehalt bemerkbar. Behalte das im Hinterkopf, wenn Du über eine Weiterbildung nachdenkst! Wenn Du mehr zu den verschiedenen Gehältern, zum Beispiel im Bundesländervergleich, wissen möchtest, schau in unseren detaillierten Gehaltsreport!
Auch wenn die Steuerbranche immer noch als konservativer Arbeitgeber gilt, hat sich auch hier in den letzten Jahren viel getan. Gerade im Hinblick auf Digitalisierung gehören in den meisten Kanzleien die Papierakten und Dokumentenberge größtenteils der Vergangenheit an (zumindest dort, wo die Bürokratie es erlaubt). Gleichzeitig erhalten auch immer mehr Arbeitnehmer Benefits durch die verschiedenen Bereiche der Digitalisierung. So haben bereits jetzt etwa 50% der Angestellten aus verschiedenen Berufen die Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten. Bei den Lohnbuchhaltern, die wir befragt haben, waren es sogar erstaunliche 75%, die aus dem Homeoffice arbeiten (können). Bei den Steuerfachangestellten hingegen nur etwa 25 %.
Dafür war das Angebot für Weiterbildungen für Steuerfachangestellte am größten. So hatten etwa 46% die Möglichkeit, an einer Weiterbildung teilzunehmen oder bei einer solchen unterstützt zu werden. Auch anderen Berufen werden in vielen Fällen Weiterbildungsmaßnahmen ermöglicht. Und auch andere Benefits wie Fahrtkostenzuschuss oder Boni werden immer häufiger.
Dein Arbeitgeber bietet dir diese Benefits noch nicht? Dann finde auf unserem Jobportal ganz einfach einen passenden Arbeitgeber für dich
Neben der zunehmenden Digitalisierung, die nun auch mit KI und Robotik aufwarten, ist vor allem der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen für die Zukunft der Steuerbranche. Denn gut ein Drittel der Befragten war jetzt schon über 50 Jahre alt. Demgegenüber beobachten wir stetig sinkende Zahlen bei den Auszubildenden und Neuzugängen in der Steuerbranche.
Grund dafür ist auch das Gehalt. Denn auch wenn unser Report gezeigt hat, dass die Gehälter nicht schlecht sind, sind sie im Vergleich zu den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht so deutlich gestiegen, wie sie müssten. Die Gehälter liegen momentan daher nicht sehr weit über dem deutschen Durchschnittsgehalt. Das macht es zunehmend unattraktiv für Arbeitnehmer und Nachwuchskräfte, in die Steuerbranche zu wechseln.
Gleichzeitig steigt durch den Fachkräftemangel auch die Arbeitsbelastung, wöchentliche Überstunden bewegen sich bei 2-4 Stunden. Klar: Weniger Angestellte müssen mehr leisten - ein Teufelskreis, denn es schreckt natürlich ab.
Was danach klingt, als wäre die Branche zunehmend »nur« unattraktiv, wendet sich bereits in das Gegenteil: Der Wettbewerb um Fachkräfte hat bereits begonnen. Arbeitgeber müssen zunehmend um Bewerber werben, sodass diese immer bessere Konditionen für sich heraushandeln können: Weniger Arbeitsstunden, bessere Gehälter, mehr Flexibilität und andere Benefits werden zunehmend. Die gute Nachricht ist also: Der Wandel ist bereits in Sicht.
Unser Gehaltsreport hat viele spannende Daten und Fakten geliefert und uns in vielen Dingen auch noch einmal bestätigt. Es ist immer wichtig und gut zu sehen, wie es tatsächlich in der Praxis aussieht, statt nur theoretisch darüber zu schreiben.
Trotz aller Herausforderungen sind über 50% der Angestellten zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Verdienst. Rund zwei Drittel sind auch mit der gesamten Arbeitssituation und dem Klima zufrieden oder sehr zufrieden.
Wenn Du mehr wissen möchtest, schau Dir doch gerne den Gehaltsreport 2024 einmal genauer an. Oder Du stöberst auf unserer Seite zu den Berufen und anderen spannenden Infos, die die Steuerbranche zu bieten hat!
* Um den Text leicht verständlich und unkompliziert zu halten, haben wir uns für die Nutzung des generischen Maskulinums, also der männlichen Form aller Hauptwörter, entschieden. Wir möchten aber niemanden ausschließen und weisen deshalb darauf hin, dass trotz der männlichen Form alle Geschlechter gemeint sind. Gerade die Branche der Steuerberatung ist sehr männlich dominiert. Wir wünschen uns unbedingt mehr Diversität in diesem Berufsfeld. Daher gilt: all genders are welcome!
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