Väter, die für längere Zeit Elternzeit nehmen (zwei Monate oder länger), verzeichnen niedrigere Gehaltssteigerungen im Vergleich zu Vätern ohne Arbeitsunterbrechung. Untersuchungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen, dass dies vor allem auf Veränderungen ....
.. im Erwerbsverhalten zurückzuführen ist. Beispielsweise entscheiden sich viele Väter nach einer längeren Elternzeit für Teilzeitarbeit, was ihr Gehaltswachstum dann weiterhin einschränkt.
Kurz nach der Geburt eines Kindes sinken die Bruttoeinkommen von Vätern, die Elternzeit nehmen, bedingt durch die unmittelbaren Verdienstausfälle. Dieser Rückgang ist bei längeren Elternzeiten (über zwei Monate) deutlicher ausgeprägt (39 % Einkommensrückgang im ersten Jahr) im Vergleich zu Vätern, die kürzere Elternzeiten nehmen (9 %).
Ab dem dritten Jahr nach der Geburt gleichen sich die Einkommensunterschiede teilweise an, bleiben jedoch bestehen. Sieben Jahre nach der Geburt verdienen Väter ohne Elternzeit im Durchschnitt 21 % mehr als vor der Geburt. Bei Vätern mit maximal zwei Monaten Elternzeit beträgt der Anstieg 19 %, bei längeren Elternzeiten jedoch nur 8 %.
Ein weiterer Grund für die Gehaltsunterschiede ist die höhere Teilzeitquote bei Vätern, die Elternzeit nehmen. Während nur 2 % der Väter ohne Elternzeit in Teilzeit arbeiten, steigt der Anteil bei Vätern mit bis zu zwei Monaten Elternzeit auf 6–8 %. Bei längeren Elternzeiten bleibt die Teilzeitquote ab dem zweiten Jahr nach Geburt konstant bei mindestens 17 %.
Die Einkommensdifferenzen ergeben sich laut IAB vor allem durch Unterschiede im Arbeitsverhalten. Wenn diese Unterschiede, wie die Teilzeitquote, herausgerechnet werden, sinkt die Gehaltslücke bei Vätern mit bis zu zwei Monaten Elternzeit auf unter 1 Prozentpunkt. Bei Vätern mit längerer Elternzeit bleibt jedoch eine Lücke von etwa 5 Prozentpunkten bestehen. Etwa die Hälfte dieser Diskrepanz wird durch Teilzeit erklärt; weitere Faktoren bleiben unklar.
Das Elterngeld wurde 2007 eingeführt, um Väter zu einer stärkeren Beteiligung an der Kinderbetreuung zu motivieren und die Gleichstellung zu fördern. Dennoch nehmen laut Statistischem Bundesamt nur etwa 46 % der Väter Elternzeit in Anspruch. Von diesen beschränken sich drei Viertel auf die minimalen zwei Partnermonate, um den Verlust von Karrierechancen und Einkommen zu minimieren.
Obwohl die Elternzeit mit Einkommenseinbußen einhergeht, zeigt die IAB-Studie, dass Unterschiede in der Gehaltsentwicklung nicht automatisch auf Diskriminierung durch Arbeitgeber hindeuten. Vielmehr beeinflusst die Entscheidung, mehr Zeit für die Familie aufzuwenden, das Erwerbsverhalten der Väter nachhaltig. Arbeitgeber bieten zunehmend Maßnahmen an, um Vätern die Entscheidung zu erleichtern, ohne langfristige Karriere- oder Einkommensnachteile zu befürchten.
Die Elternzeit hat einen spürbaren Einfluss auf das Einkommen von Vätern, insbesondere bei längeren Auszeiten. Dennoch ermöglicht sie eine stärkere Einbindung in die Kinderbetreuung und kann langfristig zur Veränderung traditioneller Rollenbilder beitragen. Arbeitgeber sowie politische Maßnahmen könnten dazu beitragen, die negativen finanziellen Folgen weiter zu minimieren und Väter stärker zur Nutzung der Elternzeit zu ermutigen.
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