Für viele junge Menschen kommt eine Karriere als Steuerberater* (noch) nicht infrage. Auch einige Steuerfachangestellte möchten nicht für immer in ihrem Ausgangsberuf weiterarbeiten. Deshalb fragen sich viele, wie es beruflich für sie weitergeht. Eine gute Alternative ist die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter...
...diese bietet neben sehr guten beruflichen Perspektiven auch eine gute Bezahlung und Wertschätzung am Arbeitsplatz. Immer mehr Steuerkanzleien und Wirtschaftsprüfer, aber auch mittelständische und große Unternehmen stellen eigene Bilanzbuchhalter ein. Grund genug, sich die Weiterbildung einmal genauer anzusehen!
Bei Tax Talents dreht sich alles um Berufe im Steuerwesen. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Informationen für junge Talente zu sammeln und dazu noch großartige Job- und Ausbildungsangebote bereit zu stellen. Schau Dich gerne mal um!
Bilanzbuchhalter sind für die Überprüfung der Einnahmen und Ausgaben von Unternehmen verantwortlich. Sie haben immer die Geschäfte ihrer Kunden - oder ihrer Arbeitgeber - im Blick.
Hierbei werten Bilanzbuchhalter vor allem betriebliche Sachverhalte (wie Zahlungsströme) aus und hantieren viel mit Zahlen. Darüber hinaus kalkulieren sie Kosten eines Unternehmens und planen Budgets für zukünftige Zeiträume.
Zu den wichtigsten Aufgaben zählen unter anderem:
Während Bilanzbuchhalter in Steuerkanzleien verschiedene Mandanten (meist Unternehmen) beraten und betreuen, arbeiten interne Bilanzbuchhalter branchenübergreifend nur für den jeweiligen Arbeitgeber. Je nach Branche unterscheiden sich dabei auch die Tätigkeiten. Neben Aufgaben im Rechnungswesen sind aber auch Kenntnisse im deutschen Handelsrecht für ihre Arbeit von großer Bedeutung.
Der Beruf Bilanzbuchhalter ist keine klassische Erstausbildung, sondern eine Weiterbildung für Menschen, die bereits erfolgreich eine Ausbildung abgeschlossen haben. Wer sich "Geprüfter Bilanzbuchhalter" nennen möchte, muss die Weiterbildung erfolgreich absolvieren, denn die Berufsbezeichnung ist geschützt.
Gut zu wissen: Geprüfte Bilanzbuchhalter sind für jedes größere Unternehmen und jede Steuerkanzlei relevant, denn in allen Unternehmen fallen Einnahmen und Ausgaben an. Dir stehen also verschiedenste Arbeitgeber und Branchen für Deine berufliche Zukunft zur Verfügung.
So kannst Du Dich für die Weiterbildung qualifizieren:
Erfüllst Du eine dieser Voraussetzungen, kannst Du Dich für die Weiterbildung zum staatlich geprüften Bilanzbuchhalter anmelden.
Persönliche Voraussetzungen
Für ihre später alltägliche Arbeit sollten angehende Bilanzbuchhalter folgende Eigenschaften mitbringen:
Um zur bundesweit einheitlichen Prüfung zugelassen zu werden, musst Du nichts weiter tun, als Dich anzumelden. Die Belegung bestimmter Kurse oder eine zwingende Vorbereitung sind nicht vorgeschrieben.
Das sind gute Nachrichten, denn es bedeutet, dass Du für Dich selbst entscheiden kannst, wie Du Dich am besten auf die Prüfung vorbereiten möchtest und inwiefern dies mit Deinen Lebensumständen vereinbar ist.
Neben dem klassischen Selbststudium bieten private Anbieter auch verschiedene Bilanzbuchhalter-Lehrgänge an. Hier wird Dir der klausurrelevante Stoff vermittelt, so dass Du Dich verlässlich auf die Prüfung vorbereiten kannst.
Dabei kannst Du zwischen verschiedenen Modellen wählen: Präsenz oder Online, Voll- oder Teilzeit, Blockseminare oder Abendkurse. Je nachdem, für welches Modell Du Dich entscheidest, solltest Du für eine solche Weiterbildung zwischen 3 Monaten und 2 Jahre einplanen.
Ablauf der Prüfung zum Bilanzbuchhalter
Wie bei den meisten Berufen im Steuerwesen lässt sich das Gehalt eines Bilanzbuchhalters nicht pauschalisieren. Das Gehalt ist abhängig von Qualifikation, Berufserfahrung, Arbeitgeber, Position, Branche und Standort. Große Unternehmen zahlen meist mehr als der öffentliche Dienst, in welchem ein Tarifvertrag gilt.
Einsteiger können mit einem Gehalt von circa 45.000 Euro brutto im Jahr rechnen, welches im Laufe ihres Berufslebens auf bis zu 80.000 Euro im Jahr steigen kann.
Gut zu wissen: Für die Teilnahme an der Weiterbildung erhalten angehende Bilanzbuchhalter keine Vergütung. Im Gegenteil: Es kommen Prüfungs- und Vorbereitungsgebühren hinzu.
Im Gegensatz zu Ausbildungen ist es bei Weiterbildungen nämlich nicht üblich, ein Ausbildungsgehalt oder Ähnliches ausgezahlt zu bekommen. Aus diesem Grund führen die meisten nebenbei ihre Haupttätigkeit fort, um sich finanziell abzusichern. Einige Arbeitgeber bieten bei einer Weiterbildung zudem einen Zuschuss an übernehmen einen Teil der Weiterbildungskosten.
Bilanzbuchhalter sollten ihr Wissen immer aktuell halten. Für eine erfolgreiche Karriere sind daher vor allem sogenannte Anpassungsfortbildungen wichtig, bei denen Bilanzbuchhalter ihr Wissen auffrischen. So sind sie bei aktuellen Entwicklungen immer auf dem neuesten Stand.
Um weiter aufzusteigen, können Bilanzbuchhalter weitere Aufstiegsfortbildungen besuchen, etwa zum Betriebswirt oder zum Master Professional in Business Management. Aber auch ein Studium, etwa im Bereich Steuern, BWL, Finanz- und Rechnungswesen oder Business Administration sind gute Möglichkeiten, um weiter Karriere zu machen und mehr zu verdienen.
Die Prüfung zum Bilanzbuchhalter gilt als schwierig und die Vorbereitung erfordert viel Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Doch der Weg dorthin lohnt sich für die meisten: Nicht nur das Gehalt kann sich sehen lassen, Bilanzbuchhalter erwartet auch ein spannender Beruf mit viel Verantwortung, abwechslungsreichen Aufgaben und Führungspositionen.
Der Arbeitsmarkt unterstützt die Berufswahl: Jedes mittlere und große Unternehmen und jede Steuerkanzlei bzw. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist auf der Suche nach qualifiziertem Personal auf diesem Gebiet.
Aber auch das muss nicht die Endstation Deiner Karriere sein. Nach der Ausbildung als Bilanzbuchhalter kannst Du Dich zum Betriebswirt weiterbilden lassen, ein Studium anschließen oder weitere spannende Weiterbildungen absolvieren. Sogar der Aufstieg bis zum Steuerberater ist möglich - vorausgesetzt, Du strebst es an!
* Um den Text leicht verständlich und unkompliziert zu halten, haben wir uns für die Nutzung des generischen Maskulinums, also der männlichen Form aller Hauptwörter, entschieden. Wir möchten aber niemanden ausschließen und weisen deshalb darauf hin, dass trotz der männlichen Form alle Geschlechter gemeint sind. Gerade die Branche der Steuerberatung ist sehr männlich dominiert. Wir wünschen uns unbedingt mehr Diversität in diesem Berufsfeld. Daher gilt: all genders are welcome!
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